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Der Nähe-Distanz Yoyo-Effekt.



Wenn Nähe Angst und Distanz unglücklich macht. Magst Du Nähe, aber wenn sie da ist, ist sie dir suspekt und schnell zu viel? Der Versuch deines Gegenübers Nähe herzustellen löst abwechselnd angenehme Gefühle und Fluchtinstinkte aus? Du magst Distanz, aber nur, wenn Du sie selber herbei geführt hast? Wenn du die Distanz jedoch nicht kontrollieren kannst, fühlst du Dich ohnmächtig, ausgeliefert und haderst mit der fehlenden Nähe? Suchst du Nähe, wenn der andere sich distanziert oder schaffst Du bewusst Abstand. Lässt Du Dich auf Verbindungen ein, die echte Nähe aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zulassen? Willkommen im Nähe-Distanz Yoyo-Effekt.

Wo kommt das her? Und vor allem - wie wird man es wieder los? Die Frage nach dem Woher ist schwierig zu beantworten, da dies auf sehr individuellen Erfahrungen beruht. Vielleicht liegen diese Erfahrungen auch weit zurück und sind nur noch im Unterbewusstsein wirksam. Die Suche nach dem Woher stösst an verschiedene Grenzen. Erinnerungslücken, Filter - eigene sowie auch fremde, oder auch Schwierigkeiten eine Situation korrekt einzuordnen, können den wahren Grund vernebeln. Wo ansetzen, wenn viele Jahre und Erlebnisse in Frage kommen könnten? Vielleicht hilft ein konsequentes Hinterfragen oder eine Hypnose. Oder wir entscheiden uns für die Geisteshaltung, dass egal wo der Konflikt her kommt, er aufgelöst werden kann und darf. Etwas einfacher könnte man die Frage nach dem "wie wird man es wieder los" beantworten. Damit meine ich nicht, dass alte Muster und Prägungen, wie zum Beispiel ein Nähe-Distanz-Konflikt einfach loszuwerden wären. Es braucht schon viel Reflektion und den dringenden Wunsch, dieses Muster hinter sich zu lassen. Zeit, sich damit auseinander zu setzen, neue Glaubenssätze zu schaffen und neu beginnen zu wollen. Du findest unzählige Artikel zum Thema Beziehungsängste, Beziehungsphobie und ganze Bücher zum Thema Beziehungsunfähigkeit. Die einen lustig geschrieben, mit dem Körnchen Wahrheit, die anderen fundierterer Natur mit empirischen Studien, die die Thesen untermauern. Worin sich jedoch alle - soweit gelesen - einig sind, ist, dass es die reine Beziehungsunfähigkeit nicht gibt. Und das es sich bei der Angst vor einer Bindung eigentlich um die Angst vor den möglichen Folgen einer Bindung handelt. Ob diese Folgen dann wirklich eintreten, ist dahingestellt. Angst vor Verlassenwerden, Angst davor, verletzt zu werden, die Selbstaufgabe und der Kontrollverlust sind Systeme, die über Distanz beschützt werden. In einer Beziehung gibt es immer wieder Meinungsunterschiede, Diskussionen und Kompromisse, die man einzugehen hat, damit die Beziehung beiden Partnern gerecht wird. Einen Kompromiss eingehen, eine andere Meinung akzeptieren, ein Verhalten ändern, bedeutet, etwas von sich selbst herzugeben, ein Stück Selbstbestimmung und Kontrolle. Und je länger wir daran gewohnt waren, selbst zu bestimmen und alles zu kontrollieren, je öfter wir verletzt oder verlassen worden sind, desto schwieriger fällt es, diese Mauern des Schutzes wieder abzubauen. Wenn wir etwas erreichen oder verändern möchten, ist es wichtig, sich zuerst über das Ziel im Klaren zu sein. Wenn wir also Muster und Prägungen hinter uns lassen, und wenn wir neue Denkweisen manifestieren wollen, gelingt uns das am besten, wenn wir im Ziel anfangen. Wo wollen wir den genau hin? "Mal rein hypothetisch,....."

  • Du bräuchtest keine Kontrolle, weil dir niemand schaden oder Dich kontrollieren will.

  • Du bräuchtest keine Angst vor der Selbstaufgabe zu haben, weil Deine Wünsche, Ansichten und Grenzen respektiert und geachtet werden.

  • Du brauchst keine Angst davor zu haben verletzt oder verlassen zu werden, weil respektvolles Reden und achtsamer Umgang dazu gehören zum Deinem neuen System.

  • Nähe wäre nicht vereinnahmend, weil Du genügend Zeit und Luft für Dich selbst behalten darfst.

Mal rein hypothetisch, so wäre es: Wie würdest du dann reagieren? Wie viel Distanz würdest du dann noch brauchen? Wie viel Kontrolle, wenn es nichts zu kontrollieren gibt und nichts, wovor zu Angst haben musst? Wie fühlt sich das an? Reflektieren und noch mehr reflektieren. Reden, reden und wieder reden. Alte Muster und Prägungen sitzen tief und verstecken sich gut vor uns. Wenn Du ihnen also an den Kragen und sie auflösen willst, sei genau. Schau hin. Schreib alles auf, was Dir dazu einfällt. Hinterfrage die Gedanken und befrage auch Dein Umfeld. Rede, lese, denke, schreib. Rück immer näher an Deine Fragen heran, die Dich beschäftigen. Beschäftige Dich mit Deinen Blockaden und löse sie Schritt für Schritt auf. So lange, bis Du am Schluss nicht mehr genau weisst, wovor du eigentlich wirklich Angst hast. Demontiere Stück für Stück alte Glaubenssätze und stelle neue auf. Verankere sie, visualisiere sie und lebe sie. Es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, wie schnell Du voran kommst, oder was es dazu braucht.

Hauptsache, Du machst Dich auf den Weg. So lange bis Nähe keine Angst und Distanz nicht mehr unglücklich macht. #nähedistanz #beziehung #beziehungsangst #beziehungsängste #reflektion #neurolinguistischesprogrammieren





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